Der Kirchenchor Cäcilia Spreitenbach hat an seiner 134. Generalversammlung am 25. Januar 2024 seine Auflösung beschlossen.
Schweren Herzens hat der Kirchenchor Cäcilia Spreitenbach nach 135 Vereinsjahren seine Auflösung beschlossen. An der Generalversammlung Ende Januar 2024 stimmten die verbliebenen 11 Mitglieder nach eingehender Abwägung für diesen Schritt.
An ein Weiterführen der Chorarbeit ist leider aufgrund des anhaltenden Mitgliedermangels nicht mehr zu denken. Obwohl im vergangenen Jahr 2023 noch einige schöne Aufführungen stattfinden konnten, war das nur noch mit Hilfe von Gastsängern und Unterstützung von aussen möglich. Zu Ostern 2024 hat sich der Kirchenchor mit einem letzten Auftritt von der Kirchgemeinde verabschiedet. Zur Aufführung kam die C-Dur Messe von Anton Diabelli.
Der Kirchenchor wurde 1889 gegründet. Spreitenbach zählte damals knapp 900 Einwohner und war seit 1861 eine selbständige katholische Pfarrei. Zuvor hatte es immer wieder Gruppierungen gegeben, die sich dem Gesang widmeten, die aber nie lange Bestand hatten. Der erste Auftritt des jungen Chores erfolgte am 7. Juni 1891 anlässlich der Fahnenweihe der Schützengesellschaft. Der Chor wurde in den frühen Jahren meist vom örtlichen Lehrer geleitet, er nahm an kirchlichen Feiern teil, bestritt Unterhaltungsabende und gab öffentliche Konzerte. Im Jahr 1904 sang der Kirchenchor zur Weihe der neu erstellten katholischen Kirche.
Auch an den Cäcilien-Gesangsfesten nahm er regelmässig teil. 1933 fand die Orgelweihe mit eine geistlichen Konzert statt. Im Laufe seiner Vereinsgeschichte bereicherte der Kirchenchor auf vielfältige Art und Weise das kulturelle und kirchliche Leben von Spreitenbach und feierte 1989 sein 100-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier und erhielt den Kulturpreis der Gemeinde Spreitenbach. Der Chor führte das eigens zu diesem Anlass komponierte Werk "Gottesdienstmusik II, Mein Herz ist bereit" von Ronald Bisegger auf.
In den letzten Jahrzehnten fanden immer wieder schöne Aufführungen und Konzerte statt. Hervorzuheben sind nebst unzähliger Werke das Requiem und die Krönungsmesse von W.A. Mozart, die Nicolai- und Orgelsolomesse von Joseph Haydn, die Missa Brevis von J. de Haan, das Gloria von A. Vivaldi und der Messias von G.F. Händel.
Leider konnten in den letzten Jahren trotz grosser Bemühungen kaum mehr neue Mitglieder begrüsst werden. Es fehlten Tenorstimmen, der Chor konnte oft nur dreistimmig singen, was dank guter Stückwahl wenig aufgefallen ist. Doch der Chor wurde immer kleiner, langjährige Mitglieder verstarben oder mussten altershalber austreten.
Wir blicken auf 135 gute und erfolgreiche Jahre zurück, in denen man viel gesungen, erlebt, gelacht und gefeiert hat. Diese vielen guten Erinnerungen bleiben den Sängerinnen und Sängern auch nach der aktiven Zeit erhalten