Konzerte seit der Gründung bis 1986

3. Januar 1892
Das erste öffentliche Auftreten des jungen Vereines geschah im Verband mit den übrigen Gesangsvereinen im Dorf anlässlich eines Konzertes im «Sternen»-Saal. Alle Vereine halfen bei der Organisation. Im Protokoll lesen wir: «Kein Misston störte die fröhliche Gesellschaft. Es herrschte bis in den Morgen hinein eine herzliche Gemütlichkeit». Neben den gesanglichen Darbietungen wurde die Posse «Monsieur Hercules» aufgeführt. Nach der Aufführung war Tanz. Der Besuch war sehr gut und mit dem Applaus hatte man nicht gespart.

 

 

Fensterbild der hl. Cäcilia und des hl. Gregor, beide gestiftet vom Kirchenchor anlässlich des Kirchenneubaus 1904

1.Januar 1909
Der Kirchenchor wurde vom Männerchor eingeladen, mit ihm zusammen ein Konzert zu gestalten. Abwechslungsweise boten die beiden Vereine ihre Vorträge dar. Das Volk war so begeistert, dass es eine Wiederholung wünschte. Diesem Wunsch konnte aber nicht entsprochen werden. Die Presseberichte waren voll des Lobes über die Darbietungen.

13. August 1933
Anlässlich der Orgelweihe veranstaltete der Kirchenchor ein geistliches Konzert mit anspruchsvollen Gesängen, das beim Volk und bei den Chormitgliedern einen nachhaltigen Eindruck hinterliess. Der Chor wurde in den Proben gut geschult. Die Früchte dieser Mühen Hessen sich freudig ernten. Der Erfolg verlieh dem Chor für die Zukunft ein berechtigtes Selbstvertrauen und Mut zu weiterem Aufbau.

25. November 1945

Eine musikalische Feierstunde leitete Chor und Kor zertbesucher über in die stille Adventszeit. Damit de-Chor nicht die ganze Aufführung alleine bestreiten musste, wurden verschiedene Künstler engagiert, um die Sänger mit Solo-Gesang und Instrumental-Einlagen abzulösen. Als solche wirkten mit: H.H.P. Johann Baptist Bolliger, Orgel / Silvia Spörri, Violine / Oskar Spörri, Bariton

Ciacona für Orgel

Joh. Pachelbel (1653-1706)

Introitus vom I. Adventssonntag

Gregor. Choral

Exaudi Deus orationem meam

Orlando di Lasso (1532-1594)

O sacrum convivium

G. A. Bernabei (1659-1732)

Adagio und Allegro aus der Sonate in F-Dur für Violine und Orgel

G. F. Händel (1685-1759)

Adagio in E-Dur für Violine und Orgel, K. V. 261

W. A. Mozart (1756-1791)

Alma Redemptoris Mater

P. Pirmin Vetter (* 1897)

Ach mein herzliebes Jesulein für Bariton, Violine und Orgel

Max Kuhn (*1896)

Pastorale für Orgel

Joh. Seb. Bach (1685-1750)

Ave Maria für Bariton, Violine und Orgel

Joh. Baptist Hilber (*1891)

Tui sunt coeli. Chor und Orgel

Joh. Baptist Hilber

Adoramus te Christe

P. L. da Palestrina (1525-1594)

Tantum ergo in B-Dur

Anton Brückner (1824-1896)

Toccata-Adagio-Fuge in C für Orgel

Joh. Seb. Bach

 

Die Presse hat sich voller Lob ausgedrückt:

«Der Chor sang frisch und in kräftiger Vortragsweise. Er wagte sich an schwerere Aufgaben, so besonders an das Exaudi Deus von Lassus, das grosse Anforderungen stellte. Die Leistung war sehr gut. Das grösste Lob verdient der Dirigent des Kirchenchores, Alois Schifferli. Er hat mit aufopfernder und selbstloser Hingabe sich eingesetzt für die Durchführung der Feierstunde mnd keine Mühe gescheut. Wir gratulieren ihm zu seinem Erfolg und danken ihm für seine uneigennützige Arbeit einer edlen und idealen Sache zu Liebe. Zum Schluss wurde das Allerheiligste ausgesetzt. Der Chor sang «Adoramus te Christe» von Palestrina und «Tantum ergo» von Brückner. Den Abschluss bildete Bachs Toccata-Adagio-Fuge in C-Dur. Es war eine wmtderschöne musikalische Feierstunde, die den Veranstaltern alle Ehre macht.»

Und in einem andern Blatt war zu lesen:

«Zum Trost darf der Chor das Geständnis entgegennehmen, dass er den vorgetragenen gregorianischen Choral, den Introitus vom 1. Adventssonntag, geradezu bezaubernd schön sang, mit einer Ebenmässigkeit und einem betenden Versenken, wie es kaum jemals selbst bei grossen Stadtchören wahrnehmbar ist. Man möchte den Chor geradezu dazu ermuntern, einmal einer derartigen «Kirchenmusikalischen Feierstunde» nur Choralstücke zu Grunde zu legen, wobei ja das Programm durch solistische Zutaten bereichert werden kann, wie es auch diesmal der Fall war.

Dass der Vortrag solistischer Stücke den kirchlichen Rahmen nicht unbedingt zu sprengen braucht, wurde an dieser Feierstunde aufs schönste bewiesen: von den beiden Stücken für Bariton, Violine und Orgel ging eine tiefe Wirkung aus, und die Sätze für Violine und Orgel von G. F. Händel und W. A. Mozart haben die Hörer mit der edlen Schönheit grosser Meister bekannt gemacht. Es steht nicht im Widerspruch mit den Aufgaben der Kirche, wenn sie auch auf diese Weise die Saatkörner des Schönen und damit auch des Guten in die Herzen streut.»

 

Das über mehrere Jahre dauernde Ausbleiben von öffentlichen Auftritten mit Konzerten mag den Grund im vermehrten Engagement für die gottesdienstliche Musik finden, denn der damalige Dirigent war ein waschechter Kirchenmusiker und hat sich weniger um geldeinbringende Aufführungen gekümmert.

13. Dezember 1970
In Bergdietikon beteiligte sich der kath. Kirchenchor Spreitenbach an einer ökumenischen Adventsfeier. Die Leitung lag in den Händen unseres Dirigenten, Herrn August Staubli. Es wirkten auch mit der ref. Singkreis Spreitenbach, der ref. Kirchenchor Bergdietikon sowie ein Streicherensemble. Neben 3- und 4-stimmigen Liedern wurde auch ein 6-stimmiges Werk vorgetragen: «Machet die Tore weit» von A. Hammerschmidt. Der Abend hat guten Anklang gefunden. Die Kirche war voll besetzt.

18. März 1979
Mit einem Orgelkonzert half der kath. Kirchenchor dem im Bau befindlichen Altersheim zu einem Beitrag zu kommen. Die Solisten Marie-Louise Frei und Bernhard Fridez stellten ihre Talente gratis zur Verfügung. Sie spielten Kompositionen von J.S. Bach und G.F. Händel, während der Chor dazwischen verschiedene Werke vortrug. Das Konzert war gut besucht und brachte den Betrag von Fr. 600.- ein.

28. März 1981
Eine geistliche Abendmusik mit Werken von Johann Sebastian BachAdam KriegerHeinrich SchützMelchior VulpiusJohann Michael BachBernhard Klein Melchior Frank boten die beiden Chöre «Singkreis Neustift» und «Kath. Kirchenchor». Diese Komponisten gehören der Renaissance und der Barockzeit an, die mit überschwänglicher, ansprechender Tonmalerei die Gemüter zum Schwingen bringen. Beide Chöre zeigten sich auf der Höhe ihres Könnens. Alle Werke waren perfekt durchgearbeitet: man spürte es förmlich. Eine grosse Sicherheit zeigte sich in den gemeinsam gestalteten Darbietungen; ein Zeichen von echter Disziplin in beiden Gruppen. Ein Zeichen auch für die gute Einstudierung durch die beiden Dirigenten, aber auch für den Fleiss der beiden Chöre. Im Chor (Spreitenbach) erkannte man auch, dass sich Ausdauer und Fleiss lohnt. Die Presse hat sich entsprechend geäussert und die Leistung voll anerkannt: «Es ist erstaunlich, was die zwei sich fremden Chöre gemeinsam zu gestalten vermochten; das zeugt von einer straffen Führung durch die beiden Dirigenten und der Fähigkeit des «Sich-führen-lassen» der beiden Chöre. Man erkannte unweigerlich den Fleiss, die Ausdauer und die Sorgfalt, die beim Einstudieren der Werke von den Chören und den Leitern aufgebracht wurden. Eine solche Leistung wird unsern Chor sicher befähigen, auch in Zukunft mit neuem Mut an die Öffentlichkeit zu treten».

25. Dezember 1984
An Weihnachten bot der Chor, aus Anlass des 30-jährigen Dienst Jubiläums seines Dirigenten, Herrn Paul Renfer, eine hochstehende, festliche Darbietung. Er brachte die klangvolle «Nikolai-Messe» für Soli, Chor und Orchester, von Josef Haydn zur Aufführung.

16. November 1986
Der Chor sang zum Jubiläum des 100-jährigen Bestehens des Diözesan-Cäcilien-Verbandes die «Missa über gregorianische Motive» von P. Otto Rehm. Die Sänger waren mit der Gestaltung zufrieden.

 

Aus:
Festschrift zum hundertjährigen Bestehen des Kirchenchores Cäcilia Spreitenbach, 1889-1989, Kurt Wassmer